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Jub Mönster

 

* 1949 in Oldenburg
1970 - 1976 Studium an der Fachoberschule, dann Hochschule für Gestaltung Bremen 
ab 1976 Wandmalerei in Bremen, Oldenburg, Troisdorf, Wilhelmshaven u.a. 
1980 Gründungsmitglied der Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen 
1989 Guest Teaching, Kunstakademie Trondheim, Norwegen
 
Preise, Stipendien, Gastaufenthalte
Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland
lebt in Bremen.
www.jubmoenster.de

 

 

BRÜCKEN ZUR KÜNSTLERBIOGRAFIE

Mit den beiden Motiven „Oldenburg beschrankt“ thematisiert Jub Mönster einen Blick zurück in die Stadtgeschichte und in seine eigene Kindheit. Bis zum Jahr 1965 musste man in Oldenburg mehrere Bahngleise überqueren, um auf den belebten Pferdemarkt zu gelangen. Als dem Künstler alte Fotografien in die Hand fielen, die diese Szene von einer Fußgängerbrücke aus zeigen, erinnerte er sich daran, wie er als Kind selbst auf dieser Brücke stand und darauf wartete, in den Rauch der Dampflok einzutauchen. Seine Malerei „verwandelte die Dokumente „in vielschichtige Stimmungsbilder, bei aller Leichtigkeit und farblichen Harmonie gefüllt mit Reibungen… Augenfällige Attribute bauen in Mönsters Oldenburger Bahn-Bildern Brücken zur Künstlerbiografie und zum Ort. Ein tränendes Herz am oberen Bildrand repräsentiert in dem einen Fall alte Heimatverbundenheit, eine Lichterkette im anderen verweist auf den Kramermarkt, der traditionell auf dem Pferdemarkt „beheimatet war“ (Rainer Beßling, Sammlungskatalog „IM NORDEN – Ankäufe 2010“).

Mönster hat die Motive ein zweites Mal bearbeitet - in einer atemberaubend präzisen Zeichentechnik mit Kugelschreiber auf Resopal, Punkt für Punkt nebeneinander setzend, auf illusionistische und fiktive Ergänzungen verzichtend, dafür jede Hell-Dunkel-Schattierung auskostend.

Das Wiedererkennbares kontrastiert der Künstler in seiner Malerei oft mit dem Fiktiven, befremdlichen. Dann schickt er seine Protagonisten, realistisch genau ausgeführt, in Schauplätze, in die sie eigentlich nicht gehören und zeigt die Szenerie aus der Vogelperspektive. So auch in der Serie „People“, in der Passanten mutterseelenalleine mit sich und ihrem Schatten einen Platz queren, der eigentlich nur ein weites Farbfeld ist. In ihrer Kargheit sind diese Kompositionen irritierend. Sie scheinen wie eine Momentaufnahme aus einer Geschichte, die noch zu erzählen ist – und in der es sicher auch um Vereinzelung und modernes Nomadentum geht. 
(Rainer Beßling, Katalog "IM NORDEN" 2010)

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