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Katia Liebmann 

* 1965 In Halle an der Saale
1990 - 1995 Studium an der Kunstakademie Nürnberg und der Kunsthochschule Berlin
1995 - 1997 Studium der Malerei und Druckgrafik am Royal College of Art, London Abschluss Master of Art / Printmaking 
1997 - 1998 Studien- und Lehraufenthalt an der State University New York
Ausstellungen, Stipendien und Preise im In- und Ausland. Lehrtätigkeit u.a. in London, Kent, Cambridge, Ankara.
seit 2003 Dozentin für Druckgrafik und Leiterin der grafischen Werkstätten an der Universität, Oldenburg
lebt in Oldenburg.
www.katialiebmann.de

 

Werke

 

REHABILITATION DES SCHÖNEN

Katia Liebmann interessiert sich dafür, wie sie mit überkommenen fotografischen Praktiken ihre künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten erweitern kann. Dabei spielen auch graphische Techniken eine Rolle – etwa die verwendeten Papiere, der Belichtungsvorgang oder die Farbwerte. Mit elementaren fotografischen Mitteln – teilweise mit selbst gebauten Kameras - erzielt sie Ergebnisse von hoher ästhetischer Kraft und symbolischer Tiefe.

Ein Beispiel dafür ist die 2008 entstandene Serie von 14 Cyanotypien, mit denen die Künstlerin die weite Landschaft Ostfrieslands in der Nähe der holländischen Grenze porträtiert. An einem Regentag hielt sie während einer Zugfahrt zwischen Oldenburg und Emden die Ausblicke durch das Zugfenster fest: Verwischte Bäume, tiefe Himmel, Kanäle, Regentropfen. Zur Herstellung der Drucke wählte Katia Liebmann ein Verfahren aus der Frühzeit der Fotografie, die Cyanotypie, bei der Kupferdruckpapiere von Hand mit lichtempfindlichen Eisensalzen beschichtet und mit großformatigen Negativen in der Sonne belichtet werden. Die entstehenden Abzüge in blauer Farbe wirken auf dem weichen Büttenpapier wie Sehnsuchtsmotive, poetisch dicht, und erinnern an romantische Landschaftsmalerei. 

Die Künstlerin „dokumentiert in dieser Serie physisch wie auch metaphorisch signifikante Orte ihres Lebens, diese sind jedoch nicht zentral für das Verständnis ihrer künstlerischen Arbeit. Ihr Anliegen ist es vielmehr, unsere Erfahrung von Vergänglichkeit festzuhalten, den Zustand der ständigen Bewegung innerhalb von Raum und Zeit, die wir durchstreifen und die uns streifen“ (Zara Horner) 

Sie sehe sich, so Katia Liebmann, obwohl fotografisch arbeitend, als Malerin und hoffe auf eine Rehabilitation des Schönen. Das habe nichts mit Nostalgie zu tun, sei vielmehr eine vergebliche „recherche du temps perdu“.

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